Zwischenstopp

Gemeinsam mit den Radiologen haben wir alles Bildmaterial beurteilt. Ohne die Anamnese deutet vieles auf ein Pankreaskarzinom hin:

Echoarmut und reduzierte Perfusion sind hier die typischen Zeichen.

Hinzukommen können Atrophie des distalen Organteils, Gangaufstau durch Tumorobstruktion, Aszites, Peritonealkarzinose, Lymphome und Fernmetastasen.

Nicht typisch ist die teils kräftige Perfusion einzelner Gefäße und Areale im Kontrastschall und vor allem das rasche Auftreten des Tumors nach vorangegangen unuffälliger Bildgebung vor der Pankreatitis. Pankreaskarzinome wachsen in aller Regel relativ langsam, wenngleich mehr oder minder unaufhaltsam.

 

Alternativ schien uns auch eine Autoimmunpankreatitis möglich, das Organ wirkt eher aufgetrieben als tumorös verändert. Hier findet sich oft ein wurstförmig verplumptes Organ, wenngleich auch nur fokale Formen auftreten. Die Differenzialdiagnose zum Karzinom bereitet immer wieder Probleme.

Zudem dachten wir auch an Lymphome, die Laborwerte waren unauffällig.

Wir entschlossen uns zu einer kurzfristigen (4 Wochen) Cortisontherapie. Dies führt bei der Autoimmunerkrankung des Pankreas meist zu raschem Erfolg. Nach 6 Wochen kam die Patientin wieder, Cortison konnte sie wegen eines Zahninfekts nicht nehmen.

 

Hier nun die Bilder 6 Wochen später: